"Döring und die Rhön"

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Bericht: Heike Bohl

"Döring und die Rhön"
Ausstellung mit Bildern von Fritz Döring im Rathaus Poppenhausen eröffnet
Die Rhön, das Land der offenen Fernen, war ein Lieblingsmalort von Fritz Döring. Die Milseburg, das rote und das schwarze Moor, der Kreuzberg, Poppenhausen, Kleinsassen, der Eisgraben, die Steinwand, Ostheim oder Hilders - aus den Arbeiten von Fritz Döring spricht die Freude über eine einzigartige Landschaft und liebenswerte Orte, die dem Betrachter so viele reizvolle Einblicke offenbaren.

Die Retrospektive zeigt Arbeiten des 1987 verstorbenen Schlitzer Künstlers in Aquarell, Öl, Tusche und Buntstift. Frühling, Sommer, Herbst und Winter - alle Jahreszeiten in der Rhön sind reizvoll und inspirierten Döring zu stimmungsvollen Bildern.

Am Dienstag wurde die Ausstellung „Döring und die Rhön“ von Bürgermeister Manfred Helfrich im Rathaus der Rhöngemeinde Poppenhausen eröffnet.
Unter den Anwesenden waren auch Ortsvorsteher Peter Detig und Kunstliebhaber aus nah und fern.

Der Bürgermeister freute sich über die interessante und vielseitige Ausstellung heimatlicher Werke von Fritz Döring im Rathaus, die Hans Bohl gemeinsam mit Andrea Müller von der  Touristinformation der Rhöngemeinde organisiert hat. Es sei eine Auszeichnung für Poppenhausen, die Arbeiten Dörings zum 120. Geburtstag des bereits in 1987 verstorbenen Malers einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und damit zugleich ein großartiges künstlerisches Lebenswerk zu würdigen. Sein Dank galt neben den Organisatoren insbesondere der Enkelin Dörings, Elke, die einen Großteil der gezeigten Arbeiten für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt hat, aber auch den privaten Leihgebern.

Hans Bohl stellte im Anschluss in einer PowerPoint-Präsentation den Ausstellungsbesuchern den Künstler und Mensch Fritz Döring vor, dem er zeitlebens freundschaftlich eng verbunden war. Schon als Kind war Bohl ein täglicher Gast auf dem Hof Dörings im Schlitzer Ortsteil Pfordt, wo er sein geliebtes Senfbrot ohne Butter und mit Gurke verspeiste. Bohl zeichnete in seinem Vortrag ein Bild eines emphatischen und liebenswerten Menschen. Döring erlebte als Kind den 1. Weltkrieg. Im 2. Weltkrieg war Döring Lazarettsoldat in Russland. Auch in dieser schweren Zeit entstanden mehr als 120 Bilder. Das Konvolut der sog. Rußland-Bilder befindet sich heute als Schenkung im Vonderau-Museum in Fulda.

Döring war heimatverbunden und weltoffenen. Mit Malerfreunden bereiste er viele Länder in Europa und Afrika und bannte seine Reiseeindrücke aufs Papier.
Seine besondere Liebe aber galt dem Schlitzerland und der Rhön. Ob Aquarell, Öl, Tusche oder Buntstift, in den Bildern von Fritz Döring wird die Landschaft der Rhön lebendig, die Weite sichtbar, die Felsen der Steinwand mal mächtig, ein andermal transparent und gekonnt in die Umgebung eingebettet. Manche Orte erscheinen verträumt im winterlichen Kleid, in der Farbe reduziert, einladend mit jedem Pinselstrich,  Kunstwerke, die zum Verweilen einladen. Andere Arbeiten zeigen einen kräftigen Pinselschlag, der die Kraft der Rhöner Natur spürbar macht.

Es ist ein Anliegen von Hans Bohl, die Erinnerung an die regionalen Kunst- und Kulturschaffenden lebendig zu halten. „Menschen wie Fritz Döring haben mit ihrer Kunst die Kultur unserer Region über viele Jahre geprägt und haben so viele Menschen inspiriert, selbst künstlerisch tätig zu werden. Sie sind Teil unserer Heimatgeschichte und unserer kulturellen Identität und sollten deswegen auch nicht vergessen werden.“

Beim anschließenden Rundgang durch die Ausstellung wurden noch anregende Gespräche geführt. Viele Erinnerungen wurden lebendig.

Hans Bohl bedankte sich bei den Bediensteten der Rhöngemeinde für die Unterstützung. Andrea Bauer, Martina Schleicher und Kathrin Zipper waren immer zur Stelle, wenn Hilfe nötig war. Auch Adelheid Eurich, die Vorsitzende des Kunst- und Kulturvereins Kukativ Bad Salzschlirf e.V., hat großen Anteil am Gelingen der Ausstellung. Sie stand Hans Bohl mit ihrer künstlerischen Expertise bei der Auswahl der Bilder beratend zur Seite und hat auch tatkräftig beim Aufhängen der Bilder mit angepackt. 

Auch für diese Ausstellung ist es gelungen, einen Sponsoren zu finden, Markus Mans Immobilien aus Schlitz. Auch ihm sagte Hans Bohl ein herzliches Dankeschön für die finanzielle Unterstützung.

Die Ausstellung „Fritz Döring und die Rhön“ ist noch bis zum 17. Oktober zu den Öffnungszeiten der Verwaltung im Rathaus in Poppenhausen zu sehen.


Am 1.September 2024 findet in Poppenhausen ein großer Bauernmarkt statt.

Das Rathaus ist geöffnet und so kann auch die Döringausstellung besucht werden.